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Volksinitiative für größere Windradabstände ( 10H ) gestartet

Ziel: Über 20 000 Unterschriften sollen der Landtagspräsidentin Stark übergeben werden

Glietz Die Volksinitiative (VI) "Rettet Brandenburg" hat eine neue Aktion gestartet. Sie fordert größere Windradabstände zur Wohnbebauung und will Windradbebauung in Wäldern verhindern. Derzeit werden Unterschriften gesammelt. Wenn 20 000 Brandenburger unterschrieben haben, sollen die Listen an die Landtagspräsidentin Britta Stark (SPD) überreicht werden.

Volksinitiative für größere Windradabstände gestartet Die Volksinitiative "Rettet Brandenburg" macht jetzt erneut mobil und sammelt Unterschriften. Foto: Andreas Staindl

20 000 Unterschriften sollen bis spätestens August dieses Jahres zusammenkommen. "Dann muss sich der Brandenburger Landtag mit unseren Forderungen beschäftigen und uns anhören", sagt Thomas Jacob aus Glietz (Märkische Heide). Der Sprecher der Volksinitiative hat Hoffnung, dass die Aktion erfolgreich sein wird. "Die Wut der Bürger über die Zerstörung ihrer Heimat und die Gefahr der Beeinträchtigung ihrer Gesundheit durch zu nahe Anlagen an Wohnhäuser wird immer größer. Weil die Politik in Brandenburg ihre Bürger nicht durch ausreichend große Abstände der Windräder schützt, hoffen wir, dass unsere Unterschriftenaktion ein Erfolg wird."

Jacob beruft sich auf Artikel 2 des Grundgesetzes, der die körperliche Unversehrtheit der Bürger regelt. "Lärm schädigt, das ist anerkannt. Menschen in Brandenburg leben teilweise nur 500 Meter von einer Windkraftanlage entfernt." Für den Sprecher der Initiative ein Unding: "Ständig schlagende Geräusche, Schlagschatten und der nachweislich von den Windkraftanlagen emittierte Infraschall beeinträchtigen auf gefährliche Weise die Gesundheit von Mensch und Tier. Schlafstörungen, Herzrasen und Depressionen beispielsweise machen das Leben vieler Bürger zur Hölle."

Die Volksinitiative fordert deshalb von der Landesregierung, die Bauordnung zu ändern und höhenabhängige Abstände von Windrädern zu beschließen. Die Abstände sollen das Zehnfache der Gesamthöhe der Anlagen zu jeder Wohnbebauung betragen. Das Baugesetzbuch ermöglicht es den Ländern, eigene Abstände festzulegen, wie Thomas Jacob sagt. "Windräder sind teilweise 200 Meter hoch. Also müsste der Abstand zu Wohnhäusern mindestens 2000 Meter betragen. In Bayern wurde diese Regelung zum Gesetz gemacht." Weiterhin fordert die Initiative, Waldgebiete komplett von der Bebauung mit Windkraftanlagen auszuschließen. Anlagen im Wald zerstören die Waldfunktion nachhaltig, wie der Sprecher der Initiative sagt. "Für ein Windrad wird ein Hektar Wald gerodet, werden bis zu 900 Bäume gefällt."

2008/09 hatte die Volksinitiative schon einmal eine Initiative gestartet. "Damals hatten wir für 1500 Meter Mindestabstand gekämpft und 27 000 Unterschriften gesammelt", erklärt der Sprecher. "Unser Antrag wurde von der damaligen SPD/CDU-Regierung abgelehnt." Jetzt gibt es einen erneuten Versuch. Unterschriftenlisten liegen in Geschäften aus, auch in Lübben. Sie können zudem unter www.vi-rettet-brandenburg.de im Internet heruntergeladen werden.

Die Volksinitiative "Rettet Brandenburg" bündelt die Interessen zahlreicher Bürgerinitiativen (BI), die sich gegen den Wildwuchs und die Gefahr von Windkraftanlagen wehren. 2008 seien es zehn BI gewesen; heute gebe es 79 in der Volksinitiative. 130 Vertreter von ihnen haben Ende Januar dieses Jahres die zweite landesweite Unterschriftenaktion beschlossen.

Die ausgefüllten Unterschriftenlisten können an Thomas Jacob, Glietzer Dorfstraße 11 in 15913 Märkische Heide, geschickt werden.

 

 

Andreas Staindl

 

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