Der Investor betreibt im so genannten Windgebiet 13 auf der Dubener Platte bereits 20 Anlagen. 2009 hatten die Luckauer Stadtverordneten einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan abgesegnet, nach welchem dort maximal diese Zahl von Windtürmen zulässig ist. Beim neuerlichen Antrag der Windmüller geht es nicht um eine Erweiterung des Gebietes, sondern um eine Verdichtung des vorhandenen Bestandes. Er würde um fast ein Drittel aufgestockt. Dafür sei eine Änderung des Bebauungsplanes nötig, erläuterte Lutz Borner von der Luckauer Bauverwaltung. Matthias Müller (CDU) sprach sich gegen das Vorhaben aus. Er sagte, dass in der Region teils drei Mal mehr Energie produziert als verbraucht werde und kritisierte die hohen Kosten für Firmen und Bürger durch die gesetzlichen Reglungen zu den erneuerbaren Energien (EEG-Gesetz). "Große Firmen bekommen die EEG-Umlage erlassen", kleine müssen sehen, wo sie bleiben", legte Müller den Finger auf eine Wunde.

Luckaus Bauausschuss teilte, wenn auch knapp mit zwei Nein- bei zwei Ja-Stimmen und einer Enthaltung, die Skepsis gegen weitere Türme im Windgebiet 13. Zuvor hatte auch der Ortsbeirat von Duben die Aufstockung abgelehnt.

 

Weitere Türme schon in Sicht

Wie die Gegner ins Feld führten, wird ohnehin in absehbarer Zeit eine ganze Reihe weiterer Windräder auf der Dubener Platte aus der Erde wachsen. Südlich des bereits bewirtschafteten Gebietes bereiten die Vattenfall Europe Windkraft GmbH sowie die UKA Projektentwicklung Cottbus den Bau von insgesamt etwa 20 neuen Anlagen vor. Der Entwurf des Bebauungsplanes für diese Süderweiterung soll jetzt öffentlich ausgelegt werden. Der Luckauer Fachausschuss gab dafür mehrheitlich grünes Licht.

 

Eine andere Wahl, so wurde im Ausschuss deutlich, blieb den Kommunalpolitikern dabei kaum. Hintergrund: Die südliche Erweiterung deckt sich mit den Flächen, die von der Regionalplanung Lausitz-Spreewald als Windeignungsgebiet vorgesehen sind. Sie sind Bestandteil des zweiten Entwurfs für den Teilregionalplan Windenergie, der bis April, Mai nächsten Jahres vorliegen soll. Das bestätigte Carsten Maluszczak, Leiter der Regionalen Planungsstelle Lausitz-Spreewald, vor dem Bauausschuss. Nach dem Willen der Politik sei die Windkraft ein privilegiertes Vorhaben, betonte Maluszczak. Sie sei kaum einzuschränken, solange den Mühlen nicht klar definierte Ablehnungsgründe entgegenstehen. Anliegen der Planungsgemeinschaft sei es, die Windflächen zu konzentrieren und Verspargelung zu verhindern. Deshalb sei Einigkeit von Regionalplanung und Stadt sinnvoll. Laut Maluszczak sind in der Region bislang 60 Anträge von Windmüllern für Anlagen außerhalb dieser Eignungsgebiete abgelehnt worden.

 

Frage nach dem Nutzen vor Ort

Reinhard Trojca (Die Linke) sagte, er fühle sich nicht den ehrgeizigen Zielen des Landes zur Windkraft verpflichtet. Für ihn sei die Frage, welchen Nutzen die Bürger haben. Ob Luckau von Windmüllern Gewerbesteuern bekomme, wollte Carsten Stengel aus dem Ortsteil Zöllmersdorf wissen. "In diesem Jahr zum ersten Mal", sagte Bürgermeister Gerald Lehmann (parteilos). Was die Stadt davon habe, dürfe jedoch bei Entscheidungen keine Rolle spielen. "Es gibt einen klaren gesetzlichen Rahmen, den wir nicht überspringen können", so der Bürgermeister.

 

Zum Thema:
Pläne für Mega-Windtürme in Heideblick sorgen in Luckau für Unmut. Sieben alte Anlagen von 85 Metern Höhe sollen durch drei neue von 185 Metern ersetzt werden. Bürgermeister Gerald Lehmann (parteilos) erinnerte an einen früheren Konsens zwischen Gartenstädtern und Heideblickern zur Nabenhöhe. "Das zählt jetzt nicht mehr", bedauerte er vor dem Bauausschuss: "Die Heideblicker Pläne werden keine Akzeptanz aus Luckau finden."