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BTU-Experte: "Auch in 20 Jahren zu wenige Stromspeicher"

Cottbus: Professor Harald Schwarz, Energieexperte der BTU Cottbus-Senftenberg, betont bei aller Energiewende-Euphorie: "In den nächsten 20 Jahren wird Stromspeicher-Kapazität nicht in dem Maße angewachsen sein, wie wir es für die Energiewende brauchen." Um jedoch gerade im Nord-osten Deutschlands die zeitweiligen extremen Überproduktionen und die starken Schwankungen aus Wind- oder Solarstrom ausgleichen zu können, seien Speicher oder zumindest steuerbare Lasten unverzichtbar.

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"Im vergangenen Jahr war in Ostdeutschland die Erzeugung aus Erneuerbaren teilweise so hoch, dass an 263 Tagen die konventionelle Erzeugung zurückgefahren werden musste, um das Netz beim Abtransport der Überschüsse nicht zu überlasten. An 111 Tagen musste zusätzlich regenerative Erzeugung abgeschaltet werden." Viele Teilnetze in Ostdeutschland haben bereits heute einen Anteil an erneuerbarer Energie von fast einhundert Prozent – der deutsche Durchschnitt liegt dagegen bei 27 Prozent.

"Das bedeutet aber keine regenerative Voll-Versorgung, sondern Tage, an denen wir ein Vielfaches der regional benötigten Energie regenerativ erzeugen; aber auch viele Tage, an denen wir de facto keine regenerative Erzeugung haben. Speicher oder steuerbare Lasten könnten helfen, die Versorgungssicherheit zu erhöhen."

"Viele in der Bevölkerung und der Politik bemühen sich, hier Lösungen zu finden, haben aber keine Vorstellungen, über welche Größenordnung wir sprechen." Schwarz, der Direktor des Energiezentrums Brandenburg ist, nennt ein Beispiel: "Das Sturmtief Xynthia hat 2010 in der Regelzone von 50Hertz-Transmission an einem Tag zu einem Überschuss aus regenerativen Quellen und technischer Mindestleistung aus konventioneller Erzeugung von 230 GWh geführt, die ostdeutsche Speicherkapazität beträgt heute 20 GWh. Das größte deutsche Pumpspeicher-Kraftwerk in Goldisthal hat acht GWh, der bisher einzige deutsche Druckgas-Speicher 1,2 GWh, die größten Batterieanlagen 0,02 GWh."

ta

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