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20120906 Gedanken zur Energiewende - von Evelyn Hoffmann

Gedanken zur Energiewende

 

Fukushima hat es gezeigt: Der GAU des Atomkraftwerks in Japan hat mindesten große Regionen Land + Wasser auf unbestimmte Zeit radioaktiv verseucht. Das gilt es zu verhindern, es darf nicht wieder passieren.

 

Denn wir wollen nicht, dass

  • unsere Umwelt dauerhaft zerstört und radioaktiv vernichtet wird

  • unsere Gesundheit auf Spiel gesetzt wird

  • wir unser Land / Eigentum verlieren, dass wir enteignet werden

  • der CO2-Ausstoss erhöht wird

  • landwirtschaftliche Flächen nicht mehr als solche nutzbar sind

  • sich einige wenige zulasten von vielen bereichern

 

Wer jetzt allerdings glaubt, ich spreche von Atomkraftwerken, der irrt. Ich spreche von der grünen – der sog. Erneuerbaren Energie, die von der Bundesregierung forciert wird. Meine Vorstellung von grüner Energie lautet in Kürze so:

sie schützt Mensch + Natur, unabhängig von wirtschaftlichen Interessen, und dies generations- und staatenübergreifend.

 

Leider ist in Deutschland immer wieder zu beobachten, dass völlig vergessen wird, warum Deutschland der Atomenergie den Rücken zuwenden will. Ohne Sinn und Verstand werden Flächen versiegelt, Wälder abgeholzt, Mensch und Tier der Lebensraum genommen, Bürger ohne Verfahren enteignet, das Recht auf Gesundheit missachtet, die Massentötung von Tieren gebilligt und extreme Eingriffe in die Natur vorgenommen – alles im Namen der „grünen Energie“. Immer wieder wird darauf hingewiesen, dass der CO2-Ausstoss reduziert werden muss und man erklärt im gleichen Atemzug die Genehmigung für die Fällung von tausenden von Bäumen, den besten CO2-Speichern überhaupt. Dazu kommt, dass in China bei der Gewinnung von Neodym, einer Seltenen Erde die bei Windrädern eingesetzt wird, ganze Landstriche radioaktiv verseucht werden. Haben wir keine Verantwortung den Chinesen gegenüber? Leben wir nicht alle auf EINEM Planeten? Doch die Regierung redet sich raus, bzw. geht erst gar nicht auf solche Argumente ein. Schließlich will der Bürger die Energiewende! Und wenn er es so haben will, bekommt er es. Aber will der Bürger es so? Tatsächlich begann der ökologische Unsinn in Sachen erneuerbaren Energien lange vor dem Atomunfall. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass für die Regierung der GAU ein politischer Glücksfall war. Endlich konnten die Projekte besonders in Sachen Windenergie vorangetrieben werden und das auch noch von der Bürgerschaft legitimiert.

 

Zudem kam auch noch, dass Deutschland im Frühjahr 2012 fast vor einem Strom-Blackout stand, der nur abgewendet werden konnte, weil die Bundesregierung auf Reservekraftwerke zurückgriff. Es wurde propagiert, dass durch die Abschaltung der Atommeiler in 2011 nicht mehr ausreichend Strom vorhanden wäre und daher schnellstmöglich der Ausbau der offiziellen Erneuerbaren Energien weiter voran getrieben werden müssen. Tatsächlich aber erzeugt Deutschland auch NACH der Abschaltung der AKWs mehr Storm als es verbraucht. Hintergrund des angeblichen Blackouts war einfach, dass zu diesem Zeitpunkt mehr Strom ins Ausland verkauft wurde als vorhanden war. Strom wird wie andere Güter auch, an der Börse gehandelt. Die Händler hatten sich einfach verspekuliert. Jetzt gab es zwei Möglichkeiten: entweder Strom für den dreifachen Preis zurück kaufen oder die Reserven angreifen. Man entschied sich für Letzteres. Und tischte uns eine weitere Lüge auf.

 

Die meisten sind dadurch tatsächlich verunsichert worden und glauben das Märchen der grünen Energie. Doch was ist mit den Gefahren der derzeit angewandten alternativen Energiegewinnungsformen?

 

Was ist mit unserer Gesundheit? Trotz öffentlicher Gutachten wird von den Verantwortlichen dementiert, dass Infraschall, der von WIAs erzeugt wird, krank machen kann. Bluthochdruck, Konzentration- und Schlafstörungen, Depressionen, Ängste bis hin zu Lymphdrüsenkrebs sind Einbildung der Betroffenen oder haben andere Ursachen. Außerdem ist man selbst schuld, wenn man sich über Windräder ärgert und dadurch der Blutdruck steigt. Jeder Arzt kennt zumindest in der Theorie die Auswirkungen des Infraschalls auf den menschlichen Organismus und weiß, dass die genannten Symptome weder erfunden noch lapidar abzutun sind. Ein Gutachten der Messung auf der Nauener Platte wurde für nicht aussagefähig erklärt, weil man nicht wisse, wie viel Infraschall von den umliegenden Straßen ausgehen würde. Das Problem bei diesem Gutachten war, dass die gesamte Nauener Platte hätte abgeschaltet werden müssen, wäre das Gutachten anerkannt worden! Dafür hält sich ein anderes Gutachten hartnäckig: In den 1980-er Jahren wollte man untersuchen, ob ein Windrad im Betrieb sofortige Herzinfarkte oder akute schwerwiegende Erkrankungen auslösen könne. Hierfür wurde der ausgehende Infraschall eines 70 Meter hohen Windrades gemessen. Da niemand innerhalb kürzester Zeit verstarb oder akut an Krebs erkrankte, war das Ergebnis: gesundheitlich unbedenklich! Auf dieses Gutachten berief sich dann im Jahre 2004 eine Ärztekommission und verteilte das Gütesiegel für alle WIAs. Lehnen Sie Sich jetzt bitte zurück und versetzen Sie Sich gedanklich in die 1980-er Jahre. Was sehen Sie? Nichts, jedenfalls keine Windräder! Das Gutachten, das die gesundheitliche Unbedenklichkeitsbescheinigung erteilte, ist mittlerweile 30 Jahre alt. Wäre es nicht dringend notwendig, ein neues, unabhängiges und verbindliches Gutachten in Auftrag zu geben, das anerkannt wird? Eines, das den Infraschall an mehreren 200 Meter hohen Windrädern misst?

 

Entgegen unserer Verfassung, die Natur zu schützen und den Schutz weiter auszubauen, passiert genau das Umgekehrte: Natur- und Landschaftsschutzgebiete werden aufgehoben, die Böden dauerhaft versiegelt, der Grundwasserfluss wird gestört, der Grundwasserspiegel fällt. Alles hervorragende Voraussetzung für anhaltende Dürreperioden und Absterben der Wälder bei gleichzeitiger erhöhter Brandgefahr. Dazu kommt, dass der Lebensraum der Vögel – insbesondere Zug- und Raubvögel – und Fledermäuse durch Windräder stetig verkleinert wird. Auf der Nauener Platte wurden innerhalb von 6 Wochen ca. 70 von Windrädern erschlagene Rotmilane gefunden: alles Weibchen. Es ist davon auszugehen, dass die gesamte Population damit vernichtet wurde. Die Zahlen der Schlagopfer von Vöglen und Fledermäusen an Windrädern gehen auseinander – je nachdem wer zählt. Offiziell gilt nur als Schlagopfer, wer direkt tot unter einem Windrad gefunden wird. Nun ist es aber so, dass die Tiere selten bei Kollisionen zu Boden fallen, sondern entweder durch die Rotorbewegungen weiter weg geschleudert werden oder nicht direkt bei Kontakt sterben, sondern noch einige hundert Meter weiter fliegen und dann erst zu Boden gehen. So auch mit Fledermäusen: sie kommen selten direkt mit den Rotoren in Berührung. Sie erleiden ein Barotrauma aufgrund der Luftdruckveränderungen / Verwirbelungen und implodieren. Eine schreckliche Vorstellung. Und wer erst einmal auf dem Boden aufgekommen ist, wird gleich von Fuchs & Co in Empfang genommen. So ist es schwierig, eine tatsächliche Zahl der Schlagopfer festzusetzen. In Brandenburg gibt es zahlreiche Tierarten, die auf der Roten Liste stehen oder sogar schon als ausgestorben galten. Ist es nicht unsere Aufgabe, ihren (wenn schon nicht unseren) Lebensraum zu erhalten? Wie schreien wir alle auf, wenn der Regenwald abgeholzt wird! Doch was passiert vor unserer Haustür? Brandenburgs Umweltministerin Anita Tack (Die Linke) betonte am 21.08.2012 auf einer Veranstaltung der Linken in Luckenwalde, mit ihrem Erlass, der zum 01.01.2011 in Kraft trat, würde sie die Umwelt schützen. Schade nur, dass die Kommunen und Betreiber genau diesen Erlass als Legitimation nutzen, auch in Schutzgebieten Windräder zu errichten. Und auch Frau Tack ist nicht untätig und gliedert fleißig Landschaftsschutzgebiete aus – alles zum Wohl der Umwelt. Fragen hierzu dürfen nicht gestellt werden. Sie sind auch nicht der Mühe wert, denn es gibt keinen, der sie beantworten würde.

 

Was gar nicht geht, sind auch Fragen zu fallenden Grundstückspreisen, wenn in der Nähe Windräder errichtet werden. Es gibt keine Aussagekraft darüber, weil solche Grundstücke unverkäuflich sind. In meinen Augen gleicht dies einer Enteignung ohne Verfahren. Doch was macht nun eine junge Familie, die sich den Traum vom Eigenheim erfüllt und sich dafür für 30 Jahre verschuldet hat? Was macht sie, wenn die Bank mehr Sicherheiten fordert und / oder die Zinsen deswegen erhöht? Wohin kann sie sich wenden? Wer kommt für den Aufwand auf? Wer die finanziellen Mittel hat, zieht weg, wer sie nicht hat, muss dableiben und gesundheitliche Einschränkungen hinnehmen. Willkommen auf einem weiteren Weg in die 2-Klassen-Gesellschaft.

 

Im Westen Berlins liegt die Nauener Platte mit über 170 Windindustrieanlagen. Sie befindet sich genau in einer Berliner Frischluftschneise. Nun hat man festgestellt, dass sich die Temperaturen in Berlin seit dem Bestehen der Windräder auf der Nauener Platte erhöht haben, man spricht bereits von der „Berliner Sommerheizung“. Dies bedeutet einen erhöhten Stromverbrauch für Kühlaggregate, aber vor allem, dass es trotz Umweltzonen in Berlin nicht gelingt, die Feinstaubbelastung zu verringern. Der Westwind ist um Nauen herum ja schon „abgeerntet“. Es kommt weniger frische Luft in Berlin an (daher auch der Name Frischluftschneise – irgendjemand muss sich was dabei gedacht haben).

 

Interessant ist zudem, wie mit Vorschlägen zur Energiegewinnung aus der Bevölkerung umgegangen wird. Auf zwei verschiedenen Veranstaltungen (Luckenwalde und Pausin) erklärten die Referenten (Fr. Tack / Die Linke und Dr. Kellner / SPD) auf den Vorschlag, sämtliche neuen gewerblichen Gebäude mit Solardächern auszustatten oder (öffentliche) Parkplätze mit Solardächern zu überdachen, dass man doch nicht in das Eigentum anderer eingreifen könne und denen Vorschriften machen dürfe – das geht doch nun wirklich nicht. Erstaunlich, wie hier zwischen „einfachen Bürgern“ und großen / größeren Gewerbetreibenden (z. B. Discountern) unterschieden wird. Auch Vorschläge zur echten alternativen Energiegewinnung werden abgetan, ebenso dass sich manch Bürger erdreiste zu behaupten, mit Energieeinsparung ließe sich der CO2-Ausstoß reduzieren. Tatsächlich wäre aber eine Energieeinsparung eine wirtschaftliche Katastrophe.

 

Apropos CO2-Ausstoß: Es ist erstaunlich, wie schlecht unsere Volksvertreter plötzlich rechnen können, wenn es um Wind- und Solarenergie geht. Da insbesondere der Wind nicht kontinuierlich und kalkulierbar weht und auch die Sonne nicht immer scheint, wenn man sie braucht, muss die Energieversorgung über Gas- und Kohlekraftwerke abgesichert sein. So weit ist das nachvollziehbar. Doch nun laufen die Kraftwerke im Standby- bzw. Stop-and-Go-Betrieb und produzieren nach Angaben der Betreiber so mehr CO2 als im Volllastbetrieb. Das bedeutet, dass die derzeit genutzte Technik der erneuerbaren Energien den CO2-Ausstoß noch weiter erhöht! Also, der Verbrauch und die CO2-Belastung höher ist als ohne Windräder & CO.

 

Doch Brandenburg soll ein Energieland werden. Dafür soll insbesondere die Windenergienutzung ausgebaut werden. Doch wie sinnvoll sind weitere Windräder, wenn bereits 500 Räder gar nicht ans Stromnetz angeschlossen sind, weil dieses bereits überlastet ist? Der Netzausbau stockt. Wozu also jetzt weitere Windräder, die bereits veraltert sind, wenn sie an das Stromnetz angeschlossen werden können?

 

Im Frühjahr 2012 war in der Zeitung „aktiv“ von einem Förderantrag für neue Turbinen eines Wasserkraftwerks in Süddeutschland zu lesen. Die neuen leistungsfähigeren Turbinen sollten die alten, bereits bestehenden ersetzen und würden eine Mehrleistung von zusätzlich 1000 Windrädern erbringen. Der Antrag wurde abgelehnt, es laufen nach wie vor die alten Turbinen. Ich habe lange überlegt, warum. Meine Antwort lautet: niemand würde es sehen, keiner würde zusätzlich daran verdienen. Das Wasserkraftwerk gibt es schon, der Austausch wäre unspektakulär. Ein Bekannter hatte noch eine andere Theorie, warum derzeit Windräder favorisiert werden: es sind Phallus-Symbole und sogar vom Flugzeug aus Tag und Nacht sichtbar. Sie zeigen der Welt: seht her, Deutschland tut was! Ein stiller Austausch von Turbinen kann damit nicht konkurrieren.

 

Doch anstatt Gelder für die Forschung in sinnvolle erneuerbare Energien zur Verfügung zu stellen, werden die Lobbyisten der Wind- und Solarkraft gefördert bis sie selbst nicht mehr wissen, wohin mit dem vielen Geld. Auf diese Weise hat Deutschland bereits den globalen Anschluss in der Solartechnik verpasst, da die Unternehmen das Geld auch ohne Weiterentwicklung erhalten. Die Folge ist, dass einige Solarfirmen bereits pleite sind und ihre Mitarbeiter entlassen mussten. Auch in der Umwandlung von Wind in Energie gibt es noch andere Modelle als die landauf landab gebauten Windindustrieanlagen. Es drängt sich immer mehr die Vermutung auf, dass andere Formen der Energiegewinnung gar nicht gewollt sind. Für den Hausgebrauch gibt es z.B. sog. Minikraftwerke, die leistungsfähig arbeiten. Doch in diesem Fall hätte nur der Bürger was davon – und das will doch nun wirklich niemand.

 

Wer diese Themen in der Öffentlichkeit anspricht, wird schnell zum Umweltschwein und Spinner degradiert, weil er die Energiewende aufhalte und Atomkraft befürworte. Wer Glück hat, wird nur belächelt. Erfreulicher Weise informieren sich immer mehr Bürger über diese durchaus heiklen Themen. Eigentlich eine Aufgabe der Regierung, die Bürger zu unterrichten. Und auch an der Planung zu beteiligen. Doch das bedeutet, Demokratie zuzulassen. Eine Horrorvorstellung für manchen Politiker.

 

Kritik in der Öffentlichkeit gibt es nur hinsichtlich der unübersehbaren und (künstlich) explodierenden Kosten der Energiewende. Vom Schutz der Natur spricht keiner – und das soll doch der Ausgangspunkt der Energiewende sein!

 

Ein paar pragmatische Fragen seien zum Schluss noch gestattet: Wovon leben wir, wenn die Landbesitzer die Pachtverträge an die Landwirte kündigen und selbst Landwirte mit Grundbesitz die Landwirtschaft aufgeben, weil das Geschäft mit Wind- und Solaranlagen viel lukrativer ist? Wo leben wir, wenn aus Brandenburg eine Sandwüste geworden ist? Was atmen wir, wenn die Wälder abgeholzt, verbrannt oder verdorrt sind? Wie sieht Brandenburg in 20 Jahren aus, wenn die Windenergieanlagen veraltet sind? Was passiert mit dem Tourismus? Wieso zahlt ein Investor z.B. 1000€ Pacht pro Jahr, wenn er das Grundstück für 500€ kaufen könnte? Welche globalen Auswirkungen haben riesige Windradfelder? Wie verändert sich das Mikroklima? Können wir den Eingriff in die Natur und Tierwelt objektiv abschätzen und verantworten? Die Fragenliste ist eigentlich endlos.

 

Doch es gibt sie, die echten alternativen Energiegewinnungsformen – man muss sie nur wollen.

 

Hier und heute wird jedoch der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben. Fragt sich bloß, was teuflischer ist.

 

 

Evelyn Hoffmann, August 2012

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